Hartnäckige Flecken

Ich wische mal wieder den Küchenboden. Da gibt es Flecken, die beim ersten Mal drüber fahren sofort verschwinden. Einige andere kann ich nach mehrmaligen Wischen ebenfalls problemlos entfernen. Doch dann existieren diese hartnäckigen, dicken Flecken, die eingetrocknet sind und irgendwie so gar nicht mit der üblichen Methode zu beseitigen sind. Ich überlege kurz: „Soll ich mich bücken und per Hand mit einem Lappen drüber schrubben?“ Aber ehrlich gesagt hab ich keine Lust, mich zu bücken. Das erscheint mir so umständlich und außerdem bekomme ich davon auch häufig Rückenschmerzen. Also entschließe ich mich für die „Fuß-fest-drauf treten- Methode“; also mit dem Fuß fest auf den Schrubber/ Wischer treten, um mit gesamter Körperkraft drüber zu wischen. Richtig kraftanstrengend ist das. Dieser eine besagte Fleck wird einfach nicht „weich“, kaum kleiner, er leuchtet mich immer noch frech an. Da trifft mich plötzlich die Erkenntnis: Stehen diese Flecken nicht sinnbildlich für meine Sünden? Einige sind leicht „wegzuwischen“ durch ein vertrauliches Gespräch mit Gebet, eine Entschulding oder mit Hilfe einer einfache Verhaltensänderung. Das kostet wenig Kraft und Überwindung. Aber diesen großen, fest eingetretenen, mit Sünde befleckten Wesenszügen ist nicht so leicht beizukommen. Ohne anstrengendes „krumm machen“, quasi demütig vor Gott beugen, geht überhaupt nichts. Ohne Annahme von Jesus Geschenk für mich, ohne Flehen um Gottes Gnade, ohne innerliche Anerkennung seiner Barmherzigkeit, Allmacht und Eingeständnis meiner Ohnmacht werde ich solche Flecken nicht los. Nun in Gedanken versunken an meinen Gott säubere ich den Rest des Bodens.

"Reinige mich von meiner Schuld, dann bin ich wirklich rein; wasche meine Sünde ab, dann bin ich weißer als Schnee!“ Psalm 51, 9 (HFA)

So spricht der Herr: "Kommt, wir wollen miteinander verhandeln, wer von uns im Recht ist, ihr oder ich. Selbst wenn eure Sünden blutrot sind, sollt ihr doch schneeweiß werden. Sind sie so rot wie Pupur, will ich euch doch reinwaschen wie weiße Wolle." Jesaja 1, 18 (HFA)

Romana